Warum male ich:

Bilder sind Kopien dieser Welt. Lange Zeit mit der Architektur und der Skulptur die einzigen darstellenden Künste. Immer feststehend und unbewegt.

Mit der Fotografie kam eine schnellere Darstellung und es schien, als ob die persönliche Handarbeit durch die Technik verschwinden würde. Heute ist die Fotografie genauso Kunst und wird immer malerischer.

Der Film brachte die Bewegung in die Bildwelten, wenn meistens auch nur einmal die Woche. Weiter ging es mit dem Fernsehen und den Musikvideos die wir heute schon täglich mehrere Stunden benutzen.

Und als vorerst letzter Schritt das Internet. Bilder überall, total und immer mehr.

Also warum noch malen?

War der Maler früher nur Auftragsmaler für die Kirche und später für die Mäzene und ein gemaltes Bild äußerst selten, so hat der Künstler heute die Freiheit alles zu malen was er will.

Aber was malen, wenn es schon alles gibt? Die totale Abstraktion ist entdeckt, auch der Fotorealismus einiger Spezialisten ist immer besser geworden.

Obwohl ich mich sehr viel mit der Kunstgeschichte beschäftigt habe, kann ich immer noch nicht sagen, warum ich male. Meine Bilder sind wie nächtliche Zappereien vor dem Fernseher- mitten in der Nacht, Traumwelten, schnell geschnittene Musikvideos, oder das Hüpfen von einem Link zum anderen im World Wide Web. Vieles, was wir erleben, erleben wir durch die Darstellungen anderer. Wir sehen zwar im Fernsehen viel von der Welt, aber es ist eine indirekte Darstellung eines Kameramannes, der für uns schon den Blickwinkel ausgesucht hat. Interaktiv ist das Fernsehen nur selten das geht schon im Internet besser. Spielfilme sind Fiktionen und auch Dokumentationen zeigen uns nur einen Ausschnitt. Die Kunst ist also nie richtig real. Es sind Bilder und meistens auch nur Bilder von anderen Bildern. Eben Kopien.

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